Leasing pro & kontra (inkl. Thema Wertverlust)

Zitat von Tolentino

Jegliche Pauschalaussage, dass eine oder andere Variante besser oder schlechter sei, ist falsch.

Es kommt immer auf den Einzelfall an und zwar nicht nur auf das spezifische Angebot, sondern auch auf den Nutzer und seine Ziele.

Leasing kann (und zwar auch Privatleasing) die bessere Variante sein. sowohl finanziell, aber erst recht, wenn man weiche Faktoren mit einbezieht.

Genauso kann es in vielen Fällen die optimale Lösung sein, sein Fahrzeug zu kaufen.
Aber es kommt eben auf die Umstände und die Zielsetzung an.

Seh ich auch so. Kommt auf die jeweiligen Umstände an, beispielsweise ob Geld zum Kauf vorhanden ist oder so oder so finanziert werden müsste. Und einfach auch, ob man es eben bequem will oder nicht. Ich lease nicht, aber unsere Nachbarin hat ihr BEV (Kia) geleast. Die gibt es - keine Schäden vorausgesetzt - nach 3 Jahren zurück und evtl. Wertverlust oder Käufersuche etc. können ihr egal sein. Hat auch Vorteile...

Zitat von Greenterror

Da ich den tread eröffnet hatte und ich von Kanister etwas als"dumm" dargestellt wurde, erlaube ich mir noch etwas anzumerken...

Ich zitiere siehe unten. Sogar mehr als 50 Prozent!

Hast du diesen Text überhaupt gelesen? Die machen da eine Vergleich zum LISTENPREIS. Und diesen Punkt habe ich in dem anderen Fred auch EXTRA BETONNT. Ein großer Teil des Verlusts im ersten Jahr kommt von *tada* Händlerrabatt.

Und im nächsten Absatz kommen sie mit "Wertverlust pro Jahr" in Prozent. Prozent von was? Vom aktuellen Wert? 5 Prozent von angeblichen 50% sind nur 2.5% im Vgl. zum Listenpreis, also kaum was.

Und wenn du den Golf für nicht unbedingt repräsentativ hältst, nimm das nächste Butter-und-Brot-Auto, z.B. einen Seat Leon. Listenpreis fast 29k (Basis). Straßenpreis aka Wert im Online handel: ca. 22k. OMG, nach der vermeintlichen "Logik" vom o.g. Text hat der Verkäufer bereits einen Viertel vom "Wert" vernichtet!!

Zitat von Greenterror

Und ja, das mach ich dann alle 4 Jahre so und habe immerwieder kein Stress mit tüv , Reparaturen oder sonstiges. Und immer ein neues Auto..ist für mich absolut das beste. Leasing war früher mal blöd, besonders Rest Wert leasing.

Diese Vorteile hat ein Käufer größtenteils doch auch. Und er kann genauso nach 4-5 Jahren das Auto in Anzahlung geben und was neues holen.

Und womit erkaufst du dir diese vermeintlichen Vorteile? Ich hab's mal bei Leasingmarkt mit meinem kommenden Prime durchgerechnet. 48 Monatsraten plus ÜK = ca. 12k€. Kaufpreis: ca. 26k€, Listenpreis ca. 31.5k. Nach der Allianz-Logik also nach 3 Jahren ca. 16k Wert, also knapp 40% Verlust nach 3 Jahren.

Im Klartext: ich werde bis dahin ca. 10k€ an Wert verloren haben, und habe noch immer ein Auto. Du wirst bis dahin über 12k€ ausgegeben haben, und hast gar nichts, nur Stress mit dem Fahrzeugwechsel, falls das neue nicht rechtzeitig gebaut wird.

Zitat von Greenterror

Km leasing wo ich aufgrund meiner Nutzung sogar minder km erstattet bekomme...kann gar nicht besser laufen

Lügt man sich da nicht in die eigene Tasche? Zuerst ein größeres (teureres) Paket buchen und dann die "unverbrauchten" zurückerstatten? Also sorry, das ist doch für jeden eine persönliche Rechnung, ob man lieber die Extra-KM vom kleinen Paket bezahlt, oder die Erstattung vom größeren Paket bekommt.

Ich habe den ID 4 geleast. Aus mehreren Gründen:

Ist E Mobilität überhaupt was für mich?

Was ist mir bei den E Autos wichtig, was nicht?

Wie Wertstabil sind die Autos?

Zu Punkt 1. Ich will nichts anderes mehr fahren, meine Frau sieht es ähnlich und hat den Inster gekauft.

Zu Punkt 2. Die ganzen Spielereien die z.b. ein Tesla hat brauche ich nicht. 800v Technik brauch ich auch nicht wirklich, wir haben auf mehreren Urlaubsfahrten gemerkt dass der ID für unsere Bedürfnisse schnell genug lädt. Batteriekonditionierung hätte ich aber schon sehr gerne, das kann meiner nicht.

Damit zu Punkt 3.

Mein ID wurde mit der Software 3.5 ausgeliefert und wird, da er es Hardware mäßig nicht kann, niemals auf Version 4 oder höher kommen.

Mit Version 4 kam die Batteriekonditionierung, neuere, effizientere und leistungsstärkere Motoren und noch ein paar Kleinigkeiten.

Volkswagen hat also quasi dafür gesorgt dass meiner bei weitem nicht so Wertstabil ist wie die Autos die ein knappes halbes Jahr später gebaut wurden.

In dem Fall bin ich froh geleast zu haben da ich den Wagen nach der Laufzeit zurück geben kann.

So muss ich mich nicht über den höheren Wertverlust gegenüber minimal neueren IDs ärgern und auch nicht "zähneknirschend" weiter mit einem Auto fahren was, vor allem im Winter, durch die fehlende Batteriekonditionierung teilweise relativ lange Ladezeiten hat.

Genau eine persönliche Rechnung die für mich stimmig ist. Daher km leasing und kein Kauf.

Und den Rabatt bekomme ich auch noch!

Zudem ist das ganze kalkulierbar, was ein Verkauf nach 4 Jahren nicht wäre...hoffentlich bekommst Du das dann auch was Du heute veranschlagt. Haben doch alle privaten heute schon die Hosen voll wenn es um gebrauchte elektro Autos geht.

Mein Nachbar übrigens ist der Service Chef eines grossen hyundai Händlers im Rheingau . Er kann das alles nur bestätigen. Bei den heutigen leasing Angeboten kauft kaum noch einer. Der überwiegende Teil least. Bei teureren Modellen noch viel mehr.

Aber Du hast das für dich bestimmt errechnet und die richtige Wahl getroffen

Ausserdem wird bei deiner rechnung ein bar kauf angenommen. Das Geld hat aber nicht jeder. Und wenn dann noch Zinsen anfallen, wird es noch schiefer..

Pacoloco Kannst du bitte diese Offtopic Themen in einen eigenen Thread verschieben? Eventuell "E-Auto Wertverlust" o.ä?

Zitat von Greenterror

Genau eine persönliche Rechnung die für mich stimmig ist. Daher km leasing und kein Kauf.

Und den Rabatt bekomme ich auch noch!

Du bekommst Rabatt? Reicht er, um 2k€ Verlust zu kompensieren? Aber okay, wenn es für dich stimmig ist, deine Sache.

Zitat von Greenterror

Zudem ist das ganze kalkulierbar, was ein Verkauf nach 4 Jahren nicht wäre...hoffentlich bekommst Du das dann auch was Du heute veranschlagt. Haben doch alle privaten heute schon die Hosen voll wenn es um gebrauchte elektro Autos geht.

Bingo, Kalkulierbarkeit. Das ist nichts anderes also outsourcing von Risiken, und genau das bezahlt man.

Und dennoch machst du eine Traumrechnung. Wie kalkulierbar sind denn für dich die Risiken von teueren (bzw. teuerer berechneten) Minimalstschäden? Da liest man immer wieder Horrorstories über Rückgaben, mehrere k€ "Wertminderung", nach dem irgendwo ein Gutachter ein paar Kratzerchen mit der Lupe gefunden hat. Z.B. ein ganzer Thread darüber, gerade bzgl. Hyundai, in https://www.goingelectric.de/forum/viewtopi…202351#p2202351 .

Zitat von Greenterror

Ausserdem wird bei deiner rechnung ein bar kauf angenommen. Das Geld hat aber nicht jeder. Und wenn dann noch Zinsen anfallen, wird es noch schiefer..

Wer vermögende Verwandte hat, findet für ein paar Prozent ein Privatkredit. Wer nicht, kann ein Autokredit aufnehmen (geht so ab 3,5% los). Dann haste in Summe statt ca. 20% nur ca. 10% mehr ausgegeben. Sehe immer noch nicht, wo die Rechnung zugunsten des Leasers ausfällt.

Zitat von Tolentino

Jegliche Pauschalaussage, dass eine oder andere Variante besser oder schlechter sei, ist falsch.

Alle Verallgemeinerungen sind falsch.

Vielleicht sollte man den Namen ändern in was allgemeineres z.b. Leasing pro - contra

oder so. Der Wertverlust alleine deckt ja nicht das Thema ab un das es mal ursprünglich ging

Mein aktuelles Auto ist ein Mazda 2 Hybrid Agile mit einem Listenpreis von 26.209 €. Den habe ich aufgrund einer Sonderaktion mit 19 % Rabatt für 21.200 € bekommen. Erstzulassung 04/2023, also 2 Jahre + 4 Monate alt, hat aktuell 19.300 km gelaufen. Auf mobile.de werden vergleichbare Fahrzeuge zwischen 18.990 € und 20.950 € angeboten. Wenn ich jetzt einfach mal mindestens 18.400 € als Verkaufspreis unterstelle, komme ich auf einen Wertverlust von 2.800 € in 28 Monaten, was 13,2 % von meinem Kaufpreis entspricht. Der Finanzierungszins war damals 3,79 % effektiv, die Finanzierung konnte ich durch Sonderzahlungen zwischenzeitlich ablösen. Der Gewinn liegt im Einkauf!

Davor hatte ich einen Toyota Auris Hybrid, den ich beim Modellwechsel von Auris zu Corolla als Tageszulassung für 19.999 € (Liste 27.900 €) gekauft habe. Erstzulassung 07/2019, Verkauf 04/2023, also nach fast 4 Jahren (3 Monate fehlen), für 18.400 €. Wertverlust 8 % in 45 Monaten bzw. 35,55 € monatlich. Auch hier lag der Gewinn im Einkauf!

Meinen Hyundai Inster Prime bekomme ich mit 16 % Rabatt für 26.900 € und Finanzierung zu 1,99 % Effektivzins über 48 Monate. Wieviel der 4 Jahre später noch wert sein wird, bleibt zwar abzuwarten, ich glaube aber fest daran, ganz gut wegzukommen. Gleichzeitig wird es für mich wahrscheinlich so teuer wie schon lange nicht mehr.

Ein großer Vorteil beim Kauf ist, dass ich den Zeitpunkt des Verkaufs frei festlegen kann, wenn ich ein neues, sehr gutes Angebot gefunden habe. Beim Leasing ist der Abgabezeitpunkt vorbestimmt, und wenn’s schlecht läuft, ist nicht pünktlich ein passendes, gutes Angebot für den Nachfolger zu finden. (Einige User haben hier berichtet, wegen Lieferverzögerungen bei ihrem Inster zeitweise ohne Auto dagestanden zu haben, weil der alte vorher abgegeben werden musste.)

Ja, ich sehe die weichen Faktoren (Vollservice) durchaus als Vorteil fürs Leasing. Bei manchen wird das Finanzielle eine untergeordnete Rolle spielen – sei herzlich gegönnt. Dass Leasing aber rechnerisch die bessere Wahl sein soll, dürfte in meinen Augen immer eine Fehlrechnung mit „falschen“ Annahmen sein. Im groben Durchschnitt verkaufen Hersteller und Händler ja zumeist mit Gewinn, wenn auch mit unterschiedlichen Margen. Wenn man jetzt zusätzlich eine ebenfalls gewinnorientierte dritte Partei (Finanzierungs- oder Leasinggeber) mit ins Spiel nimmt, muss es für den Kunden zwangsläufig teurer werden.

Das Geschäftsmodell eines Pkw-Leasinggebers basiert auf einer Mischform aus Kreditgeschäft, Vermietung und Restwertmanagement. Im Ergebnis bezahlt der Kunde im Wesentlichen für den Wertverlust + Zinsen + Marge. Im Grunde ist das viel zu offensichtlich, um wirksam in Frage gestellt werden zu können – zumindest meiner Einschätzung nach.